… warum nicht einmal positiv denken! Frauenpower trotz MS Teil 3
Taschenbuch: 84 Seiten
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform; Auflage: 2 (17. November 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-1519316424
Preis: 8,90€
Leseprobe: Vorwort
Warum ein drittes Buch? Aller guten Dinge sind drei oder Frauenpower als Trilogie!? Was zu Beginn des Schreibens zur Krankheitsbewältigung diente, fügen sich heute Gedanken, Gefühle und Erlebtes zu Worten und Sätzen. Für mich war die Sache mit den ersten beiden Büchern einfach nicht abgeschlossen und mit diesem dritten und letzten Buch schließe ich endgültig die „Frauenpower“-Reihe. Für mich Wichtiges fügte ich hinzu, änderte hier und da bei den Kapiteln in Teil eins und zwei, Details. Gastautoren, von denen ich dachte, sie wären Freunde, strich ich, so wie sie mich aus ihrem Leben verbannt hatten. Ich bin niemandem böse, nicht jeder kann mit einer lahmen Ente, zu der ich nun mutiert bin, die bei jeder Gelegenheit überfordert ist und dann nicht laufen kann, wenn ein Ausflug geplant ist, Termine vergisst und mittags regelmäßig ihr Nickerchen machen muss, umgehen. Viele Menschen können mit anders gesunden und gehandicapten Menschen wenig anfangen, aber für mich war irgendwann klar, dass ich mich schützen und einfach ein ruhigeres Leben führen muss, um die MS in Schach zu halten. Ich beendete die Arbeit im Schulelternbeirat und verließ den Kirchengemeinderat. Ich wurde zum Nein-Sager!
Als weiteres Hobby zum Schreiben stricke ich seit ein paar Monaten, um meine Feinmotorik zu verbessern, und meine Familie läuft mit selbstgestrickten, bunten Socken durch die Welt. Seit einem Jahr bin ich im Leitungsteam der MS-Selbsthilfegruppe Landau. Wir gehören zum DMSG-Landesverband Rheinland-Pfalz. Außer den regelmäßigen Treffen schreibe ich für unseren Newsletter, regionale Treffen und Workshops finden statt und Referenten müssen gesucht werden. Eine MS-SHG für Angehörige planen wir gerade. Letztes Jahr habe ich alleine ein Rollstuhltraining hier in Landau organisiert, Seminarleiter war Herr Florian Schlegel aus der Reha-Klinik „Quellenhof“, Bad Wildbad. Es war eine lange Planung und Organisation notwendig, die mich oft an meine Grenzen brachte. Aber es hatte sich gelohnt, fünf Selbsthilfegruppen aus Landau, Worms, Speyer, Annweiler und Haßloch waren dabei. Außer den vielen wertvollen Infos und Tipps war es ein lustiger, entspannter Tag.
Die Abende zu Hause gehören mir alleine oder den Kindern. Einmal die Woche gönne ich mir einen Abend mit Feldenkrais. An den Wochenenden unternehme ich meistens spontan etwas je nach Lust und Laune meiner Person und Madame MS. Es wurde sehr viel ruhiger in meinem Leben, aber auf keinen Fall langweiliger.
So, und nun fragen sie sich, ob ich nun fertig bin mit meinen autorischen Ausflügen? Wir werden sehen…
Meine Bücher sollen Mut machen und Hoffnung, kein Trübsal verbreiten, denn dunkle Stunden haben wir nun alle, doch sich zurückziehen, ist der falsche Weg. Genau wie mein falscher Weg zu Beginn der Krankheit war, mich ständig zu übernehmen und das nicht-akzeptieren-wollen. Es hat fast 5 Jahre gedauert, gefangen zwischen Hoffen und Bangen, Zweifeln und Existenzängsten, Unrast und Überanstrengungen, die für mich richtige Lebensweise zu finden und zu erkennen, dass man auch ein ausgefülltes und zufriedenes Leben mit einer chronischen Erkrankung führen kann. Ich fühle mich heute ausgeglichen und allem gewachsen. Ich denke, es ist wichtig, sich mit netten und ehrlichen Freunden und Menschen auszutauschen und zu treffen, vor allem neue Aufgaben zu finden, die Spaß machen. Ich habe in der Reha einen jungen Mann getroffen, der schon immer gerne tanzte. Da sein Verlauf primär progredient ist und er relativ schnell auf Hilfsmittel angewiesen war, begann er schon früh mit dem Rollstuhl Tanzen und beherrscht nun sein Hobby meisterhaft mit viel Spaß und Ehrgeiz. Mit solchen Menschen, wie Michael, tausche ich mich heute sehr gerne aus. Ab und zu treffen wir uns trotz weiter Entfernung und sie sind ein Vorbild für mich: „Das Beste aus einer Erkrankung, wie der MS, zu machen und dabei seine Lebensfreude nicht zu verlieren!“
Am Ende meines Buchs „Mademoiselle klopft an meine Tür!“ schreibe ich etwas Wichtiges über meine Depression (genannt als Mademoiselle) und den Umgang mit ihr bzw. wie ich diese Erkrankung sehe:
„Ihre Mademoiselle wird sie auch irgendwann wieder verlassen, aber seien sie geduldig und nützen sie diese Krisenzeit. Ein alter Mann sagte mir vor Jahren, als ich die Diagnose Multiple Sklerose erhielt: „In jedem negativen Erlebnis oder einer negativen Lebenserfahrung findet man noch etwas Positives!“ Damals verstand ich ihn nicht und erklärte ihn als verrückt. Heute, neun Jahre später, kann ich seine Aussage bestätigen, auch wenn es manchmal schmerzt und die Suche nach dem Positiven schier unmöglich erscheint.“
Die MS hat mich oft gebeutelt und das „Laufen“ lernen war nicht leicht, aber mit gewissen Einschränkungen kann ich die Krankheit nun leichter annehmen, auch wenn ich wie letzte Woche von ca. 500 Personen im Theater mitten in der Vorstellung als einzige auf die Toilette musste. Ich nehme es gelassen, wenn hinter mir gemeckert wird.
So sehe ich auch meine MS, die schlechten Tage genauso zu akzeptieren wie die guten, immer das zu tun, was gut tut, und notfalls Termine abzusagen, wenn ein oder zwei Ruhetage notwendig sind. Dann lege ich mich nochmals hin, wenn die Kinder in der Schule sind, gehe an den PC oder lese ein gutes Buch. Ein schlechtes Gewissen habe ich schon lange nicht mehr. Es ist gut so wie es ist! Basta, würde Mamsell sagen und uns einen Espresso machen.
Während des Schreibens wurde mir klar, dass ich die kleinsten Glückseligkeiten in meinem Alltag, die ich als Gesunde geflissentlich übersah, nun genieße. Am Ende des Buchs schreibe ich ein Gedicht über „Meine freundliche MS!“. Die Krankheit wurde ein Wegbegleiter, kein Gegner, den man bekämpfen muss. Es gibt so viele Dinge, die hätte ich niemals vor der MS umgesetzt oder gesehen. Meine Mademoiselle, Madame MS und ich sind kein Dreamteam, aber wir haben unsere Achterbahnfahrten wie jede Freundschaft. Ich akzeptiere nicht bedingungslos beide Grande Damen, aber ich sehe sie mit anderen Augen, meine Sichtweise hat sich geändert, und wenn ich etwas nicht ändern kann, ändere ich meine Haltung. Sage Nein zu Situationen, die mir nicht gut tun, auch zu Menschen. Falle ich doch wieder ins alte Muster zurück, warnt mich mein Körper und ich höre auf meine innere Stimme, lasse los, was mir nicht gefällt.
Es war ein langer Weg der Akzeptanz, aber es hat sich gelohnt. Lese ich meine ersten Bücher erneut, dann war es die Mühe wert umzudenken und die Suche nach meinem richtigen Umgang mit Mademoiselle und Madame allemal eines der besten Dinge, die mir im Leben passiert sind! Diese positiven Erkenntnisse spiegeln meine Gedichte und Texte, so wie die Schübe ein Auf und Ab waren, so ist der chronische Verlauf ein fast ebener, geradliniger Weg.
Es wäre sehr schön, wenn ihnen meine Bücher gefallen haben und sie mein drittes Buch dazu bewegt, den Mut, ihr Schicksal anzunehmen, und ihren ganz persönlichen zufriedenen Weg zu finden. Besonders freue ich mich, wenn sie die Trilogie und alle anderen Bücher weiterempfehlen. Nehmen sie Kontakt mit mir auf oder besuchen sie meine Homepage.
Und nun, liebe Leser, kochen sie sich einen guten Kaffee oder einen duftenden Tee, machen sie es sich bequem, seien sie überrascht, was ich ihnen erzählen werde!
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Eigentlich hätten sie, liebe Leser, sich doch die ganzen vielen Seiten des Lesens ersparen können, denn hier kommt meine Super-Kurzfassung vom ersten und zweiten Buch! Aber nicht dass sie jetzt ihr Geld zurück wollen. Mamsell würde in solch einem Fall sagen: „Papperlapapp.“
Seien sie gespannt, schauen sie hinter die Kulissen, lesen sie zwischen den Zeilen und wir werden uns alle auf der Bühne des Lebens treffen. Ob Drama oder Komödie, lustige Operette oder Comic, entscheiden sie selbst. Am Ende lesen sie diese Super-Kurzfassung nochmals durch und entscheiden sich für ihr eigenes Theaterstück.
Diagnose und Verlauf
Diagnose
Der Abgrund tut sich auf.
Ich stürze ins Bodenlose.
Schmerz in meiner Seele.
Aber das Leben fängt mich auf.
Meine Kinder.
Das Leben danach
Ich beweine mich, mein Leben.
Ich will nicht akzeptieren.
Ich will hassen.
Ich will zurück.
Ich will mein altes Leben.
Doch die Zeit heilt alle Wunden.
Das Leben geht weiter
Frauenpower
Das Schreiben beflügelt mich.
Räumt meine Seele auf.
Schubladen werden geöffnet.
Geleert und verarbeitet.
Schubladen werden geschlossen.
Das Leben geht weiter.
Verlauf
Die Berg- und Talfahrt beginnt.
Bitte anschnallen.
Zurücktreten vom Alltag des Lebens.
Einsteigen und Türen schließen.
Kortisoncocktail, welch Genuss.
Nebenwirkungen nicht zu bremsen.
Der Alltag fliegt am Fenster der Klinik vorbei.
Ich möchte aussteigen,
aber es gibt hier keine Haltestation.
Interferone und Copaxone steigen ein.
Keine amüsanten Mitreisenden.
Zum Glück steigen sie wieder aus.
Aber der nächste Mitreisende
Ein griesgrämiger Alter
Im Gepäck die PML.
Progredienz
Ich stelle Fragen.
Mal wieder.
Die Zeit spielte gegen mich.
Neue Wege zeigen sich.
Blaues Blut mit Mitox.
Schleichend abwärts.
Noch ist nichts verspielt,
aber wie schnell die Jahre verflogen.
Das Ende ist offen.